Der KURIER berichtet über Bayreuths Ring (Rheingold):
„Viele Besucher haben bei Rheingold lauthals
gelacht…“. Ja, darauf kommt es vor allem bei einem Premierenpublikum an; es
muss sich halt optisch was tun auf der Bühne. In der KURIER-Kritik waren dann von den
neun (9) Absätzen einer (1) den Sängern und einer (1) dem Dirigenten
gewidmet. In den Radio-Übertragungs-Ansagen des BR wurde konsequent jedesmal
der Regisseur vor dem Dirigenten genannt. Das alles stützt meine Theorie, dass
wir die Regietheater-Elefantisasis dem von der Musik angeödeten
Promi-Adel, der vom Theater-Alltag schon tödlich gelangweilten Kritik und generell den
notorisch sensationsgeilen Medien zu verdanken haben.
Nachdem ich vor vielen Jahren schon zu Gast war in Bayreuth
habe ich dann längere Zeit berufs- und zeitbedingt darauf verzichten müssen. In
Blickweite der Pension habe ich dann vor einigen Jahren wieder angefangen,
Bestellungen abzuschicken, hätte also nach den Bayreuther
Wahrscheinlichkeitsgesetzen in Bälde mit einer Zuteilung rechnen können. Ich habe
aber schon letztes Jahr wieder damit aufgehört. Dafür, dass ich meinen
Blutdruck gefährde und dann womöglich mit geschlossenen Augen drin sitzen muß
(in Bayreuth gibt es ja nach Wagners Willen keine Plätze mit Sichtbehinderung
wie gottseidank in der Staatsoper) – ja, dafür ist mir der Spaß denn doch zu
teuer. Schade, denn die phantastische Akustik hätte ich schon noch einmal gern
genossen – und die frankischen Bratwürste auch.
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