Erwartungsgemäß hat die WZ meine Sottise über das Bleiberecht eines (zumindest von ausländischen) Medienbeobachtern) als
"weit rechts stehend" eingestuften Kolumnisten, nämlich Chr. Ortner, nicht freigeschaltet. - Ist wieder eine seiner üblichen Ergebenheitsadressen an die Herausgeber der WZ, in der er sich in wüsten Beschimpfungen mehr oder weniger historischer Persönlichkeiten ergeht, diesmal trifft es Karl Renner.
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Aber abgesehen
davon erhebt sich doch die Frage, ob mittlerweile die einzige Todsünde unserer
Gesellschaft der Antisemitismus ist, zumal wenn er eine historische
Persönlichkeit betrifft; er rangiert ja offensichtlich noch vor bzw. unter der
aktiven Pädophilie. Am meisten stört mich die Unauslöschlichkeit dieses
moralischen Verdikts: Ganz gleich, was ein Mensch sonst an Positivem geleistet
hat, er wird auf ewig verdammt und das von Publizisten, deren Gesinnung ja auch
nicht von diversen Anpassungen verschont geblieben ist. Gottseidank ist die
Macht der Kolumnisten hier und heute nur mehr virtuell.
Die
Eindimensionalität dieser Weltsicht wird nur durch den "blendenden"
Stil verdeckt - in der realen Welt gibt es viel mehr Ebenen, die abzubilden
aber – zugegeben - viel schwieriger ist.
Ich meine, dass
solche Kommentatoren nichts zu Bewältigung gegenwärtiger und zukünftiger
Probleme unserer Gesellschaft beitragen, zum Verständnis der Vergangenheit
sowieso nicht.
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