...die ich noch nicht ordnen konnte. Vielleicht gebe ich zu einigen noch einen Kommentar dazu.
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Die Haare stehen einem zu Berge, wenn man bedenkt: was für Zeit und Mühe auf die Erklärung der Bibel gewendet worden ist. Und was wird am Ende der Preis dieser Bemühungen nach Jahrhunderten oder -tausenden sein? Gewiß kein anderer als der: die Bibel ist ein Buch von Menschen geschrieben, wie alle Bücher. Von Menschen die etwas anderes waren als wir, weil sie in etwas andern Zeiten lebten; etwas simpler in manchen Stücken waren als wie wir, dafür aber auch sehr viel unwissender; daß sie also ein Buch sei worin manches Wahre und manches Falsche, manches Gute und manches Schlechte enthalten ist.
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Ich wüßte nicht welches angenehmer und nützlicher wäre,
die Bewegung aller Planeten zu kennen, oder diese Annalen einiger vorzüglicher
Menschen. Die Welt würde dadurch sehr gewinnen.
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Ob ich gleich weiß, daß sehr viele Rezensenten die Bücher nicht lesen die sie
so musterhaft rezensieren, so sehe ich doch nicht ein was es schaden kann, wenn
man das Buch lieset, das man rezensieren soll.
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Der schwächste aller Menschen ist der Wollüstling, der nach dem Leibe sowohl
als der nach dem Geist, ich meine der Hurer und der Betbruder, der der mit
Mädchen und der mit Religion hurt. Gott bewahre alle Menschen vor einem so
hurenden Könige und Minister. Und Gott behüte einen solchen König und Minister
vor vernünftigen Untertanen.
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Die Träume können dazu nützen, daß sie das unbefangene Resultat, ohne den Zwang
der oft erkünstelten Überlegung, von unserm ganzen Wesen darstellen.
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Ein Schullehrer und Professor kann keine Individuen erziehn, er erzieht bloß
Gattungen.
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Wenn man alt wird, muß man sich wieder junge Katzen und junge Ziegen
anschaffen, um das bißchen Konsonanz das sich noch in den weichsten Fibern
findet wieder zu erwecken.
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Verhunzdeutschen. Er hat es verhunzdeutscht.
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Es ist eine schöne Ehre die die Frauenzimmer haben, die einen halben Zoll vom
Arsch abliegt!
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Das Höchste wozu sich ein schwacher Kopf von Erfahrung erheben kann, ist die
Fertigkeit die Schwächen besserer Menschen auszufinden.
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Ich vergesse das meiste was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen
habe, ich weiß aber so viel, beides trägt nichts desto weniger zu Erhaltung
meines Geistes und meines Leibes bei.
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Was man so sehr prächtig Sonnenstäubchen nennt sind doch eigentlich
Dreckstäubchen.
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Der Mann machte sehr viel Wind. B.O nein! wenn es noch Wind gewesen wäre, es
war aber mehr ein wehendes Vakuum.
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Die Superklugheit ist eine der verächtlichsten Arten von Unklugheit.
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Wenn nur der Scheidepunkt erst überschritten wäre. Mein Gott wie verlangt mich
nach dem Augenblick wenn die Zeit für mich aufhören wird Zeit zu sein, in dem
Schoß des mütterlichen Alles und Nichts, worin ich damals schlief als der
Hainberg angespült wurde, als Epikur, Cäsar, Lukrez lebten und schrieben und
Spinoza den größten Gedanken dachte der noch in eines Menschen Kopf gekommen
ist.
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Ich glaube von Grund meiner Seele und nach der reifsten Überlegung, daß die
Lehre Christi, gesäubert von dem verfluchten Pfaffenschmier, und gehörig nach
unserer Art sich auszudrücken verstanden, das vollkommenste System ist, Ruhe
und Glückseligkeit in der Welt am schnellsten, kräftigsten, sichersten und
allgemeinsten zu befördern, das ich mir wenigstens denken kann. Allein ich
glaube auch daß es noch ein System gibt, das ganz aus der reinen Vernunft
erwächst und eben dahin führt, allein es ist nur für geübte Denker und gar
nicht für die Menschen überhaupt, und fände es auch Eingang, so müßte man doch
die Lehre Christi für die Ausübung wählen. Christus hat sich zugleich nach dem
Stoff bequemt, und dieses zwingt selbst dem Atheisten Bewunderung ab. Wie
leicht müßte es einem solchen Geist gewesen sein ein System für die reine
Vernunft zu erdenken, das alle Philosophen völlig befriedigt hätte. Aber wo
sind die Menschen dazu? Es wären vielleicht Jahrhunderte verstrichen, wo man es
gar nicht verstanden hätte, und so etwas soll dienen das menschliche Geschlecht
zu leiten und zu lenken und in der Todesstunde aufzurichten? Ja was würden
nicht die Jesuiten aller Zeiten und aller Völker daraus gemacht haben? Was die
Menschen leiten soll muß wahr aber allen verständlich sein. Wenn es ihm auch in
Bildern beigebracht wird, die er sich bei jeder Stufe der Erkenntnis anders
erklärt.
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Eine ganze Milchstraße von Einfällen.
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Eine große Rede läßt sich leicht auswendig lernen und noch leichter ein großes
Gedicht. Wie schwer würde es nicht halten, eben so viel ohne allen Sinn
verbundene Wörter, oder eine Rede in einer fremden Sprache zu memorieren. Also
Sinn und Verstand kömmt dem Gedächtnis zu Hülfe. Sinn ist Ordnung und Ordnung
ist doch am Ende Übereinstimmung mit unserer Natur. Wenn wir vernünftig
sprechen, sprechen wir nur immer unser Wesen und unsere Natur. Um unserm
Gedächtnisse etwas einzuverleiben suchen wir daher immer einen Sinn
hineinzubringen oder eine andere Art von Ordnung. Daher Genera und Species bei
Pflanzen und Tieren, Ähnlichkeiten bis auf den Reim hinaus. Eben dahin gehören
auch unsere Hypothesen, wir müssen welche haben, weil wir sonst die Dinge nicht
behalten können. So suchen wir Sinn in die Körperwelt zu bringen. Die
Frage aber ist, ob alles für uns lesbar ist. Gewiß aber läßt sich durch vieles Probieren,
und Nachsinnen auch eine Bedeutung in etwas bringen was nicht für uns oder gar
nicht lesbar ist. So sieht man im Sand Gesichter, Landschaften usw. die
sicherlich nicht die Absicht dieser Lagen sind. Symmetrie gehört auch hieher.
Silhouette im Dintenfleck pp. Auch die Stufenleiter in der Reihe der Geschöpfe,
alles das ist nicht in den Dingen, sondern in uns. Überhaupt kann man nicht
gnug bedenken, daß wir nur immer uns beobachten, wenn wir die Natur und zumal
unsere Ordnungen beobachten.
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Die Fliege, die nicht geklappt sein will, setzt sich am sichersten auf die
Klappe selbst.
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Man kann würklich nicht wissen ob man nicht jetzt im Tollhaus sitzt.
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Die meisten Glaubens-Lehrer verteidigen ihre Sätze, nicht weil sie von der
Wahrheit derselben überzeugt sind, sondern weil sie die Wahrheit derselben
einmal behauptet haben.
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Was mögen wohl die Huren in den alten Zeiten geworden sein? Ob es da wohl auch
Betschwestern gab?
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Die Vorstellung, die wir uns von einer Seele machen, hat viel Ähnliches mit der
von einem Magneten in der Erde. Es ist bloß Bild. Es ist ein dem Menschen
angebornes Erfindungsmittel sich alles unter diesen Formen zu denken.
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Wer eine Scheibe an seine Garten-Tür malt, dem wird gewiß hineingeschossen.
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Die Dinge außer uns sind nichts anderes als wir sie sehen, für uns wenigstens
nicht, denn wir können bloß Relationen bemerken, weil die beobachtende Substanz
ja beständig in das Mittel tritt. Gott selbst sieht in den Dingen nur sich.
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Sehr viele und vielleicht die meisten Menschen müssen, um etwas zu finden, erst
wissen, daß es da ist.
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Es gibt große Krankheiten, an denen man sterben kann; es gibt ferner welche die
(man), ob man gleich nicht eben daran stirbt, doch ohne viel Studium bemerkt
und fühlt; endlich gibt es aber auch welche, die man ohne Mikroskop kaum
erkennt, dadurch nehmen sie sich aber auch recht abscheulig aus und dieses
Mikroskop ist Hypochondrie. Ich glaube, wenn sich die Menschen recht darauf
legen wollten die mikroskopischen Krankheiten zu studieren, sie würden die
Satisfaktion haben, alle Tage krank zu sein.
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Man hat vieles über die ersten Menschen gedichtet, es sollte es auch einmal
jemand mit den beiden letzten versuchen.
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Um den Menschen nützliche Wahrheiten zu predigen ist alles erlaubt, was
niemanden schadet oder kränkt, also auch Feenmärchen. Kein Mensch findet es
mehr absurd daß die Tiere in der Fabel sprechen, warum sollte er es
abgeschmackt finden, daß es Perlen regnet? Ein weiser Mann wird mehr tun, als mancher
Zauberer in einem Feen-Märchen, wenn er einen Dumpfkopf weise machen könnte,
warum soll er nicht in der Absicht etwas dichten?
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Bei einem Menschen, der mit Gottesfurcht prahlt, muß man nie eigentliche
christliche Gesinnungen suchen.
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Es gibt sehr viele Menschen, die unglücklicher sind als du - gewährt zwar kein
Dach darunter zu wohnen, allein sich bei einem Schauer darunter zu retirieren
ist das Sätzchen gut genug.
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Neue Bäder heilen gut.
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Vom Wahrsagen läßt sichs wohl leben in der Welt, aber nicht vom Wahrheit sagen.
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Sympathie ist ein schlechtes Almosen.
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Die Menschen, die erst die Vergebung der Sünden durch lateinische Formeln
erfunden haben, sind an dem größten Verderben in der Welt schuld.
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Da gnade Gott denen von Gottes Gnaden.
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Ora & non labora.
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Selbst unsere häufigen Irrtümer haben den Nutzen, daß sie uns am Ende gewöhnen
zu glauben, alles könne anders sein, als wir es uns vorstellen. Auch diese
Erfahrung kann generalisiert werden, so wie das Ursachen-Suchen, und so muß man
endlich zu der Philosophie gelangen, die selbst die Notwendigkeit des principii
contradictionis leugnet.
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Die beiden Begriffe von Sein und Nichtsein sind bloß undurchdringlich in unsern
Geistes-Anlagen. Denn eigentlich wissen wir nicht einmal was Sein ist, und so
bald wir uns ins Definieren einlassen, so müssen wir zugeben daß etwas
existieren kann was nirgends ist. Kant sagt auch so was irgendwo.
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Es ist doch fürwahr zum Erstaunen, daß man auf die dunkeln Vorstellungen von
Ursachen den Glauben an einen Gott gebaut hat, von dem wir nichts wissen, und
nichts wissen können, denn alles Schließen auf einen Urheber der Welt ist immer
Anthropomorphismus.
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Ich habe das Register der Krankheiten angesehn, und habe die Sorgen und
traurige Vorstellungen nicht darunter gefunden, das ist sehr unrecht.
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Gott, der Vergelder alles Guten.
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Im Namen des Herrn sengen, im Namen des Herrn brennen morden und dem Teufel
übergeben, alles im Namen des Herrn.
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Viel Hasen sind der Hunde Tod, sagt der Oberförster, dem man seinen Hund aus
Versehen tod geschossen hatte weil der Schützen zu viele waren.
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Wir nehmen Dinge wahr vermöge unsrer Sinnlichkeit. Aber was wir wahrnehmen sind
nicht die Dinge selbst, das Auge schafft das Licht und das Ohr die Töne. Sie
sind außer uns nichts. Wir leihen ihnen dieses. Eben so ist es mit dem Raume,
und der Zeit. Auch wenn wir die Existenz Gottes nicht fühlen, beweisen können
wir sie nicht.
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Für die Seele sorgen nur allein die Pastoren und die Philosophen, die sich oft
den Handel einander verderben; für den Leib, außer dem Arzt und Apotheker, die
Feldbauern, Müller, Bäcker, Brauer, Fleischer und Brannteweinbrenner, für das
adoptierte Fell unzählige Weber, Schneider, Schuster, Hutmacher, Gerber, und
dann endlich für das Wohnhaus der Schnecke der Baumeister, Zimmermann,
Tischler, Schlosser, also für die Seele der Pastor allein. Freilich müssen hier
noch die Wissenschaften eingewebt werden!
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Für den Verlust von Personen, die uns lieb waren, gibt es keine Linderung als
die Zeit, und sorgfältig und mit Vernunft gewählte Zerstreuungen, wobei uns
unser Herz keine Vorwürfe machen kann.
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Eine große Rede läßt sich leicht auswendig lernen und noch leichter ein großes Gedicht. Wie schwer würde es nicht halten, ebensoviel ohne allen Sınn verbundene Wörter, oder eine Rede in einer fremden Sprache zu memorieren. Also Sinn und Verstand kömmt dem Gedächtnis zuhilfe. Sinn ist Ordnung und Ordnung ist doch am Ende Übereinstimmung mit unserer Natur. Wenn wir vernünftig sprechen, sprechen wir nur immer unser Wesen und unsere Natur. Um unserm Gedächtnisse etwas einzuverleiben suchen wir daher immer einen Sinn hineinzubringen oder eine andere Art von Ordnung. Daher Genera und Species bei Pflanzen und Tieren, Ähnlichkeiten bis auf den Reim hinaus. Eben dahin gehören auch unsere Hypothesen, wir mussen welche haben, weil wir sonst die Dinge nicht behalten können. Dieses ist schon längst gesagt, man kömmt aber von allen Seiten wıeder darauf. So suchen wir Sinn in die Körperwelt zu bringen. Die Frage aber ist, ob alles für uns lesbar ist. Gewiß aber läßt sich durch vieles Probieren, und Nachsinnen auch eine Bedeutung in etwas bringen was nicht für uns oder gar nicht lesbar ıst, So sieht man im Sand Gesichter, Landschaften u.s.w. die sicherlich nicht die Absicht dieser Lagen sind. Symmetrie gehört auch hieher. Silhouette im Tintenfleck pp. Auch die Stufenleiter ın der Reihe der Geschöpfe, alles das ist nicht in den Dingen, sondern ın uns. Überhaupt kann man nicht gnug bedenken, daß wir nur immer uns beobachten, wenn wir die Natur und zumal unsere Ordnungen beobachten.
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Mancher Schriftsteller sobald er ein bißchen Beifall erhält glaubt alles von ihm interessiere die Welt, Der Schauspiel-Schmierer Kotzebue hält sich sogar berechtigt dem Publico zu sagen, daß er seiner sterbenden Frau ein Klistier gesetzt habe.
Daran muß ich immer denken, wenn ein Schauspieler seine politischen Ansichten zum Besten gibt....