Staubmantel
Montalbano….trauerte
den verschwundenen Übergangszeiten nach. Wo waren sie geblieben? Auch sie waren
vom immer schnelleren Rhythmus des menschlichen Daseins überrollt worden und
hatten sich angepasst: Sie hatten begriffen, dass sie eine Pause bedeuteten,
und waren verschwunden, denn heutzutage darf es keine Pausen geben in diesem
immer wahnsinnigeren Rennen, das von endlosen Aktivitäten bestimmt ist: auf die
Welt kommen, essen, lernen, vögeln, produzieren, zappen, kaufen, verkaufen,
kacken und sterben. Dieses ewige Tun, und dann ist doch alles in einer
Nanosekunde, im Nu vorbei. Hatte es nicht eine Zeit gegeben, in der man sich
auch mit etwas anderem beschäftigte? Mit Denken, Nachdenken, Zuhören und -
warum nicht - Faulenzen, Dösen, Sich-Ablenken? Fast mit Tränen in den Augen
erinnerte sich Montalbano an die Kleidung in der Übergangszeit und an den
Staubmantel seines Vaters.
A. Camilleri
Und das in Sizilien!
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