Wieder einmal hat E. Baumgartner in der WZ den Holocaust als
das "größte Verbrechen der Menschheitsgeschichte" bezeichnet.
Auf meinen Leserbrief antwortet er:
"Das "größte Verbrechen" meine ich qualitativ.
Quantitativ dürften
Stalin und Mao mehr Menschen auf dem Gewissen haben.
Ich weigere mich
aber, Zahlen aufzurechnen, denn das würde für Leser,
die es so lesen
wollen, eine Relativierung bedeuten, die ich jedoch
nicht vorhabe. Die
gesetzlichen Regelungen des Rassismus, der zum
gleichsam industriell
betriebenen Völkermord führte, sind im sogenannten
Dritten Reich aber
wohl einmalig, weshalb ich die Verbindung von
"Rechts"-Grundlage und
tatsächlich in größtmöglichem Umfang durchgeführtem
Völkermord eben
als "größtes Verbrechen der
Menschheitsgeschichte" bezeichne."
Meine Antwort:
"Superlative und Rankings, ob quanti- oder qualitativ,
sind dank der inflationären Verwendung durch die Medien m. E. nicht mehr
geeignet, Menschen zum Nachdenken zu bringen, permanent erhobene Zeigefinger
auch nicht.
Was dann? Information, Information, aber ohne Tendenz und
nicht belehrend. Voraussetzung ist allerdings ein Interesse daran, sich eine
eigene Meinung zu bilden. Die meisten Menschen heute beziehen diese lieber
fertig verpackt aus dem Medien-Supermarkt. Und dort gelten die Gesetze des
Marktes, der Werbung und der Mode."
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Alles, was ihr braucht zum Leben,
Kauft ihr fertig vom Regal.
Geradeso bezieht ihr eben
Auch Werte, Meinung und Moral.
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