Samstag, 4. Februar 2012

Radwege in Wien

Der  erfolgte Umbau des Radweges beim „Hansy-Eck“ (früher „Eminger-Eck“) am Praterstern ist eine reife Humorleistung der Stadt Wien:

· Der beste Witz war das Schild mit der Aufforderung „Radfahrer absteigen“ .Wohnlagebedingt komme ich dort mehrmals am Tage vorbei und habe während der ganzen Umbautage keinen einzigen Radfahrer im Schiebezustand erlebt, dafür aber einige artistische Aktionen zur Verhinderung von bilateralen oder Fußgänger-Beschädigungen. Offensichtlich haben moderne Fahrräder nur defekte oder überhaupt keine Bremsen.
· Der größte Witz aber ist die endgültige Lösung : Während der Radweg so verschwenderisch verbreitert wurde, dass 2 Radfahrer nun in voller Schussfahrt aneinander vorbeifahren können (eben weil sie der Bremsung nicht fähig sind), ist der verbliebene Gehweg so schmal, dass 2 Jogger, die aneinander vorbeilaufen wollen, Gefahr laufen, sich an den Ellbogen zu verletzen, oder Nordic-Walker sich mit den Sticks ins Gehege kommen müssen. Vom ganz abnormalen Fuß- oder Spaziergänger hingegen wird erwartet, dass er sich einbremst, falls es eng wird, z.B. wenn Kinderwagen beteiligt sind oder wenn Gepäcksstücke getragen werden.

Ich kann mir diese offensichtliche, beschämende Geringschätzung der Fußgänger durch die Gemeinde Wien nicht anders erklären, als daß man ihnen demnächst ohnehin das Wahlrecht entzieht - oder auf den natürlichen Abgang hofft.

Ganz generell würde ich mir wünschen, dass die Radfahrer den Fußgängern jene Rechte zugestehen, die sie von Autofahren so vehement fordern.

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